Debatte über die israelische Katastrophenhilfe in Haiti - Publications

Ursula Wokoeck

Wie viele andere Staaten hat sich auch Israel an der Katastrophenhilfe für die Erdbebenopfer in Haiti beteiligt. Israel schickte ein Spezialteam, das sich an den Bergungsbemühungen in den Trümmern des durch das Erdbeben zerstörten UN-Hauptquatiers in Port-Au-Prince beteiligte, sowie ein medizinisches Rettungsteam, das vor allem auch eine hochmoderne OP-Einheit betrieb. Mehr als eintausend Menschen erhielten so medizinische Hilfe, und es wurden mehr als 300 Menschen operiert.  Natürlich wurde in Israel, wie andernorts auch, viel in den Medien über das Ausmaß der Katastrophe sowie über die internationale Hilfe berichtet. Dass dabei die Bemühungen und Erfolge der eigenen Rettungsteams im Zentrum der Berichterstattung stehen, ist auch nicht außergewöhnlich.

Ungewöhnlicher ist wohl, dass die Hilfsmaßnahmen auch auf Kritik stießen – wohl weniger in der breiten Öffentlichkeit als in „namhaften“ Kreisen. In einem Kommentar mit der Überschrift, „Israels Mitgefühl in Haiti kann unser hässliches Gesicht in Gaza nicht verdecken“, griff Akiva Eldar die israelischen Hilfsmaßnahmen sehr scharf an.  Unter anderem schrieb er, „Wie viele kleine Staaten, die von Feinden umgeben sind, errichten ein Feldlazarett auf der anderen Seite der Welt? Gebt uns ein Erdbeben in Haiti, einen Tsunami in Thailand oder einen Terrorangriff in Kenia, und das Büro des IDF-Sprechers (Israel Defence Forces) triumphiert. Es lässt sich immer ein Transportflugzeug für Militärkorrespondent_innen finden, die über unsere edlen jungen Männer an der Heimatfront berichten. Alle haben eine fantastische Arbeit geleistet [...] Aber die bemerkenswerte Identifizierung mit den Opfern der furchtbaren Tragödie im fernen Haiti unterstreicht nur die Gleichgültigkeit gegenüber dem anhaltenden Leiden der Menschen im Gazastreifen. Lediglich etwas mehr als eine Fahrtstunde von den Büros der größten israelischen Zeitungen werden eineinhalb Millionen Menschen seit zweieinhalb Jahren auf einer Wüsteninsel belagert. Wen kümmert es, dass 80 Prozent der Männer, Frauen und Kinder, die so dicht bei uns leben, unter die Armutsgrenze gesunken sind? Wie viele Israelis wissen, dass die Hälfte aller Menschen im Gazastreifen von Hilfe abhängig ist, dass die, Operation gegossenes Blei’ zu hunderten von Amputationen geführt hat, dass ungeklärtes Abwasser von den Strassen ins Meer fließt?“

Eldar schreibt weiter: „Der israelische Zeitungsleser weiß von dem Baby, das aus den Trümmern in Port-au-Prince gezogen wurde. Wenige haben von den Kleinkindern gehört, die in den Trümmern der Häuser ihrer Familien im Gazastreifen schlafen. Das IDF-Verbot für Journalist_innen, den Gazastreifen zu betreten, ist eine gute Ausrede, um unseren Kopf im Tel Aviver Sand zu vergraben; im besten Fall werden die ernüchternden Berichte von Menschenrechtsorganisationen wie B’Tselem, Gisha – Legal Center for Freedom of Movement, und den Ärzten für Menschenrechte-Israel über die Situation im Gazastreifen auf die Innenseiten der Zeitungen verdrängt. Um eine Vorstellung von dem Leben in dem größten Gefängnis der Welt zu bekommen, muss man/frau auf ‚Big Brother’ verzichten und auf einen ausländischen Fernsehsender umschalten.“

Eldar führt weiter aus: „Das Unglück in Haiti wurde von der Natur verursacht, das im Gazastreifen ist das unrühmliche Werk von Menschen – von uns. Die IDF schickt keine Transportflugzeuge mit Medikamenten und medizinischer Ausrüstung in den Gazastreifen. Die Raketen, die die Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe abgeschossen haben, trafen dort vor einem Jahr fast 60.000 Häuser und Fabriken, von denen 3.500 zerstört wurden. Seitdem leben 10.000 Menschen ohne fließendes Wasser, 40.000 ohne Elektrizität. 97 Prozent der Fabriken im Gazastreifen stehen still, aufgrund der von der israelischen Regierung beschränkten Einfuhr von Rohmaterial für Industriezwecke. Es ist nun fast ein Jahr her, dass sich die internationale Gemeinschaft während der Krisenkonferenz in Sharm el-Sheikh dazu verpflichtet hat, 4,5 Milliarden Dollar für den Wiederaufbau des Gazastreifens zur Verfügung zu stellen. Israels Verbot, Baumaterial in den Gazastreifen zu bringen, führt dazu, dass dieses Geld seinen Wert verliert.“

Eldar schließt seinen Kommentar mit folgenden Worten: „Es stimmt, die Milizen von Haiti schießen keine Raketen auf Israel. Aber die Blockade des Gazastreifens hat nicht verhindert, dass die Qassam [Raketen] kommen. Das seit Juni 2007 bestehende Verbot, Koriander, Essig und Ingwer in den [Gaza] Streifen einzuführen, sollte die Freilassung von Gilad Shalit beschleunigen und dazu beitragen, das Hamas-Regime zu beenden. Wie jeder weiß, hält Israel die Blockade des Gaza [Streifens] aufrecht, obwohl in Hinblick auf beide Ziele [bisher] wenig Fortschritte gemacht wurden, und trotz internationaler Kritik. Selbst die Bilder unserer hervorragenden Ärzt_innen in Haiti können unser hässliches Gesicht im [Gaza] Streifen nicht verwischen.“

Eine ähnliche Position wurde auch von Sever Plocker in einem Kommentar vertreten, der von Ynet, dem Online-Portal der Zeitung Yedioth Ahronoth, mit der Überschrift „Was ist mit Gaza? Statt dem unnützen Einsatz in Haiti sollte Israel ein Feldlazarett im Gazastreifen errichten“ publiziert wurde.

In der Jerusalem Post erschien eine kritische Beurteilung von Gershon Baskin.  Baskin beginnt mit der Feststellung, dass humanitäre Katastrophen das Beste in Israel und in Israelis hervorbringen. „Unsere Erfahrung und Fähigkeit, die allerbeste humanitäre Hilfe im Falle einer wirklichen Krise zu leisten, ist etwas worauf wir sicher stolz sein können.“ Er betont: „Wir sind dort [in Haiti], weil wir Juden sind, weil wir Menschen sind, weil wir ein verantwortungsvolles Mitglied der Völkergemeinschaft sind.“ Dann fragt er jedoch: „Aber was ist mit der humanitären Katastrophe in unserem Hinterhof, die weitgehend von uns verursacht wurde? Was ist mit Gaza? Mehr als 1,5 Millionen Menschen leben in völliger Armut, ohne sauberes Trinkwasser, unter einer wirtschaftlichen und physischen Blockade, eingeschlossen in etwas, das leicht als das größte Gefängnis der Welt bezeichnet werden kann. Während wir alle grauenvollen Details, all die Zerstörung und die zahlreichen Leichen in Port-au-Prince sehen wollen, wollen wir nichts von dem menschlichen Leiden unserer palästinensischen Nachbarn im Gaza [Streifen] sehen, wo es tatsächlich in unseren Händen liegt, ihr Leiden zu beenden.“

Baskin stellt dann einen Bezug zur internationalen Öffentlichkeit und dem Goldstone-Bericht her. „Die internationale Gemeinschaft kann das Phänomen unserer großzügigen und talentierten Hilfe für solch ferne Orte nicht verstehen, da sie sieht, dass wir dem Leiden [im Gaza Streifen], für das wir zum Teil verantwortlich sind, nicht einmal ein Mindestmaß an menschlicher Anteilnahme entgegen bringen. [...] Trotz dem, was viele Israelis denken, und dem was unser Außenminister und sein zweifelhafter Stellvertreter tun, ist die ganze Welt nicht automatisch gegen uns. Die Welt kann einfach unser völlig irrationales Verhalten und unsere Politik nicht verstehen, die nicht einmal unseren eigenen Interessen zu dienen scheint.“ Von hier schlägt Baskin den Bogen zu dem, was seines Erachtens nach die zentrale Frage in Bezug auf den Goldstone-Bericht ist, nämlich die Weigerung der israelischen Regierung, mit der Kommission zusammenzuarbeiten.

Baskin erklärt: „Als der Goldstone Bericht veröffentlicht wurde, forderte er von Israel eine Sache – eine unabhängige Untersuchung der Taten, derer es im Bericht beschuldigt wird, durchzuführen. Als israelischer Bürger ist es mein Recht zu fordern, dass die Regierung tut was der Bericht verlangt. Ich will wissen, ob meine politische Führung und die Offiziere meiner Armee sich des ihnen Vorgeworfenen schuldig gemacht haben, und ich will, dass dies von einer unabhängigen Untersuchungskommission festgestellt wird. [...] Die ganze Welt ist nicht automatisch gegen uns. Wenn wir Recht haben und das Richtige tun, wie unserer globalen Verantwortung in professioneller Weise nachzukommen, wie dies in Haiti geschah, dann erkennt und achtet uns die ganze Welt. Wenn ein demokratischer Staat gegen Terrorismus, insbesondere gegen nicht-staatliche Akteure wie Hamas, kämpft, dann gibt es zweifellos viele moralische Grauzonen. Wenn [allerdings] eine ganze Zivilbevölkerung einer Blockade ausgesetzt wird, dann ist das keine Grauzone; es ist moralisch falsch und es ist auch nicht in Israels Interesse. Unser hoher moralischer Standard, den wir in Haiti gezeigt haben, wird unser unmoralisches Verhalten im Gazastreifen nicht verdecken, noch wird er den Kollisionskurs, auf dem wir uns gegenüber der übrigen Welt befinden, aufhalten.“

In einem Kommentar von Aluf Benn in Ha’aretz, der primär regionalpolitische Fragen erörtert, wird auch Bezug auf die Hilfe für Haiti genommen.  Nach der im Kommentar vertretenen Einschätzung ist augenblicklich die dringlichste Frage nicht der festgefahrene Friedensprozess, sondern die Verhinderung eines weiteren Krieges in der Region. In diesem Zusammenhang schreibt Benn unter anderem: „An der iranischen Front findet ein Rüstungswettlauf statt, der von einem Wettlauf der eskalierenden Drohungen begleitet wird. Iran entwickelt Nuklearwaffen; Israel droht damit, in einen Präventivschlag die iranischen Nuklearanlagen zu bombardieren; und die Iraner drohen damit, dann im Gegenzug Tel Aviv zu zerstören. Die militärischen Vorbereitungen beider Seiten erhöhen die Glaubwürdigkeit der Drohungen. Israel hat sein Verteidigungsbudget erhöht und die israelische Luftwaffe übt Langstreckenangriffe, während Iran Boden-Boden-Raketen testet. Iran liefert Raketen an Hezbollah und Hamas, die zentrale Gebiete in Israel erreichen können, und Israel entwickelt ein Raketenabwehrsystem und bereitet seine Heimatfront auf Krieg vor. Israel plant eine riesige landesweite Übung im Mai, die Regierung beschloss, Gasmasken an die gesamte Bevölkerung zu verteilen, und die Rettungsteams wurden nach Haiti geschickt, um Erfahrung im Umgang mit einer Massenkatastrophe zu sammeln“.

Im Wirtschaftsmagazin, The Marker, das zu Ha’aretz gehört, beleuchtete Ayala Tzoref die Kostenfrage der Hilfsmaßnahme kritisch.  Sie berichtet, dass die Kosten der Hilfe für Haiti auf 80-90 Millionen Schekel [ca. 15,4-17,3 Millionen Euro] geschätzt werden. Allein die Einrichtung eines Satellitenkommunikationszentrums hat 10 Millionen Schekel [1,9 Millionen Euro] gekostet, ebensoviel wie für den Jumbo gezahlt wurde, der die medizinischen Hilfsgüter nach Haiti brachte. Eine Delegation des Außenministeriums, die nach Haiti geschickt wurde, kostete bis zum Zeitpunkt des Berichts bereits 8 Millionen Schekel [1,5 Millionen Euro], und es wird geschätzt, dass jeder weitere Tag des Aufenthalts der 230-köpfigen israelischen Delegation in Haiti ca. 1,5 Millionen Schekel [ca. 288.000 Euro] kosten wird, wobei die Kommunikationskosten nicht mit eingeschlossen sind. Tzoref bemerkt, dass die Kosten für die Hilfaktion doppelt so hoch sind wie die Summe, die das Außenministerium jährlich für seine Öffentlichkeitsarbeit ausgibt. 2009 war sein Budget für Propaganda [hasbara] 40 Millionen Schekel [ca. 7,7 Millionen Euro] und in 2010 steigt es auf 45 Millionen Schekel [8,65 Millionen Euro] an. Tzorefs Betrag schließt mit dem Zitat einer Stellungnahme des Armee-Sprechers. Darin wird erklärt, dass es sich primär um eine humanitäre Maßnahme handele und die Kosten somit sekundär seien.

Der humanitäre Charakter der Aktion wurde in einem Kommentar mit der Überschrift „Öffentlichkeitsarbeit statt Lebensrettung“ von Professor Yoel Donchin in Frage gestellte.  Professor Donchin ist der Direktor der Abteilung für Patientensicherheit im medizinischen Zentrum Hadassah in Jerusalem und hat an fast allen vorhergehenden israelischen internationalen Hilfsaktionen als Mitglied des medizinischen Teams teilgenommen. Nach seinen eigenen Angaben wurde er von der weiteren Teilnahme ausgeschlossen, weil er einen Artikel veröffentlichte, in dem er schrieb, dass sich Israel bei solchen Aktionen „wie ein sprichwörtlicher Pfadfinder benimmt, der darauf besteht, jeden Tag eine gute Tat zu vollbringen und einer alten Frau über die Straße zu helfen, auch wenn die dies gar nicht will“. Im Untertitel wird ein Hauptpunkt hervorgehoben: „Es wäre besser gewesen, mobile Toilettenkabinen nach Haiti zu schicken, aber das hätte keine guten ‚photo opportunities’ ermöglicht. Frühere israelische Einsätze in Katastrophengebieten haben gezeigt, dass solche Unternehmen nutzlos sind.“

Donchin erzählt aus seiner Erfahrung: „Im Allgemeinen beginnen wir mit den Vorbereitungen des Einsatzes in den ersten Stunden nachdem die Naturkatastrophe bekannt wurde. Meist ist das israelische Einsatzteam das erste, das in dem Land ankommt. Wie die, die den Everest besteigen, hisst es sein Fahne auf dem höchstmöglichen Punkt, um jedem und allem zu verkünden, dass die Stelle erobert wurde. Und um sicherzustellen, dass die Öffentlichkeit von diesem sportlichen Erfolg erfährt, wird das Einsatzteam von Medienrepräsentanten, Photographen, einer Einheit des Armee-Sprechers und anderen begleitet.“

Donchin erklärt, dass er aus seiner Erfahrung mit früheren Katastrophen, wie zum Beispiel im Kosovo, gelernt hat, dass „internationale Hilfe den Überlebenden nur dann wirklich nützt, wenn diese auf die spezifischen Bedürfnisse der Region eingeht. Auch muss die Hilfe unter den verschiedenen Hilfsorganisationen koordiniert werden. Das Wettrennen in das Katastrophengebiet führt zu einer großen Belastung der lokalen medizinischen und Verwaltungsstrukturen. [...] Der richtige Weg zu helfen wäre die Entsendung eines kleinen Teams, das die lokalen Umstände und die Möglichkeiten der Hilfeleistungen untersucht. [...] Drei Faktoren sind entscheidend: Unterkunft, Wasser und Essen – dies sind die entscheidenden Dinge um eine möglichst große Anzahl von Menschen zu retten. Wasseraufbereitungsgeräte, Zelte, und Grundnahrungsmittel werden benötigt. Aber sie haben nicht den gewünschten dramatischen Effekt. [...] Ein Land, das ohne Rücksicht auf sein Medienimage humanitäre Hilfe leisten wollte, würde das schicken, was die Opfer benötigen, und nicht was immer es senden will.“
Donchin kommt zum Schluss: „Es ist möglich und wünschenswert auf andere Weise zu helfen. Aber offensichtlich ist eine Minute in einem Fernsehbericht viel wichtiger als alles andere. Das Feldlazarett soll nach zwei Wochen wieder nach Israel zurückkehren. Aber um wirklich effektiv zu sein, muss ein Feldlazarett zwei bis drei Monate bleiben, dies ist jedoch etwas, was Israel nicht leisten kann.“
Trotz solch kritischer Stimmen kam es zu keiner öffentliche Debatte im eigentlichen Sinne. Insofern überhaupt auf die Kritik reagiert wurde, geschah dies in einer ganz allgemeinen Form der Ablehnung. Ein Beispiel einer noch relativ konkreten Bezugnahme findet sich in einem Kommentar von Bradley Burston, der in Ha’aretz veröffentlich wurde.  Burstons Kommentar beginnt mit folgenden Worten: “Ich möchte ein Wort zur Ehrung und des Dankes und, ja, des Stolzes auf die Israelis, die medizinischen Hilfskräfte, die Ärzte, die Krankenschwestern, die Hebammen, und das medizintechnische Personal sagen, die nach Haiti gegangen sind um Leben zu retten. Das ist alles.“ Der Kommentar endet allerdings nicht dort, sondern greift dann die Kritiker_innen an.

Unter anderem schreibt Burston: „Es wird behauptet, dass Israel aus rein zynischen Motiven heraus Hilfe nach Haiti geschickt hat, eine PR-Maßnahme, um die Aufmerksamkeit von dem Goldstone-Bericht, vom Gazastreifen und von seinen nicht endenden, immer größer werdenden inneren Krisen abzulenken. Impliziert wird damit, dass Israel und Israelis im Grunde unfähig sind, etwas Gutes um seiner selbst Willen zu tun, oder dass, wenn immer sie [Israelis] etwas Gutes zu tun scheinen, Menschen mit einem Gewissen die böse Absicht dahinter erkennen sollten, die alles Gute, das damit getan wird, mit einer Untat verstrickt. In der Tat ist es absichtliche Blindheit zu behaupten, dass Israel nichts falsch machen kann. Aber es ist reiner Rassismus in Bezug auf Haiti und im Allgemeinen zu behaupten, dass Israel nichts richtig machen kann“.

Ursula Wokoeck
2. Februar 2010

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